10.04.2025
Zukunftskompetenzen durch Entrepreneurship Education stärken

Credits: DKJS/ Jenia Symonds
Ein Blick nach Österreich
Gemeinsam mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) haben wir uns auf eine spannende Lernreise nach Wien begeben. Wir haben uns angeschaut, wie Entrepreneurship Education in Österreichs Lehrplänen verankert und in der schulischen Praxis umgesetzt wird – und welche Impulse auch für uns in Deutschland von Interesse sind. Während unseres Aufenthalts haben wir Schulen besucht und inspirierende Projekte kennengelernt, die zeigen, wie junge Menschen in Österreich – von der Grundschule bis zur Berufsausbildung – zu unternehmerischem Denken und Handeln ermutigt werden.
Wenn Kinder zu Entrepreneuren werden
Wie finde ich eine gute Geschäftsidee? Wer sind meine Kund:innen und wie erreiche ich sie? Mit diesen Fragen setzen sich bereits Grundschulkinder auseinander – dank des innovativen Changemaker-Programms der Wirtschaftsuniversität Wien. Hier werden Kinder durch Studierende spielerisch an unternehmerisches Denken und Handeln herangeführt. Gemeinsam entwickeln sie Produkte und verkaufen diese auf einem Markttag. Das Ziel: Frühzeitig das Interesse für wirtschaftliche Zusammenhänge wecken und Kinder mit praktischer Projektarbeit zu einer aktiven Teilhabe an Wirtschaft und Gesellschaft ermutigen. Während unseres Workshops berichteten Studierende von ihren Erfahrungen und der Begeisterung der Schulklassen, die während des Markttags – an dem bis zu 1.000 Kinder teilnehmen – regelrecht „aufblühen“. Mittlerweile ist das Changemaker-Programm in allen Bundesländern vertreten und kommt seiner Vision, jedes Kind in Österreich zu erreichen, immer näher.
Von School-Clubbing bis zur Zapfanlage
Ein weiteres Highlight war unser Besuch an der Business Academy Maygasse – eine Schule, die Entrepreneurship Education integrativ in ihren Lehrplan aufgenommen hat. Dort hatten wir die Gelegenheit, einige Schüler:innen kennenzulernen und mehr über ihre Geschäftsideen und deren Umsetzung zu erfahren. Die Projekte reichten von einem Kartenspiel zum Thema psychische Gesundheit über eigene Themenmagazine und Kinderbücher bis hin zu einer innovativen Zapfanlage für Bier. Diese praxisorientierten Projekte verdeutlichen eindrucksvoll, wie kreativ und vielfältig Entrepreneurship Education in der schulischen Praxis sein kann.
„Starte Dein Projekt“
Bei einem Workshop des Instituts für Entrepreneurship Education (IFTE) erhielten wir spannende Einblicke in das Programm „Starte Dein Projekt“. Dieses unterstützt Schüler:innen und Lehrkräfte dabei, eigene Geschäftsideen zu entwickeln und umzusetzen – von der Ideenfindung über Projektmanagement bis hin zu Marketing und Finanzen. Ziel des Programms ist es, junge Menschen zu stärken, Verantwortung für ihre Projekte zu übernehmen und ihre Ideen aktiv in die Tat umzusetzen.
„Die Verknüpfung von Schule und Entrepreneurship ist enorm wichtig.“
Valentin Mayerhofen, IFTEEntrepreneurship Education ist mehr als Gründung
In den drei Tagen in Wien wurde deutlich: Entrepreneurship Education umfasst weit mehr als nur das Wissen über Gründung. Sie fördert entscheidende Zukunftskompetenzen wie Kreativität, Problemlösungsfähigkeiten und Eigeninitiative. In Österreich liegt der Fokus vor allem darauf, junge Menschen zu einem Growth Mindset zu befähigen – sie lernen, ihre eigenen Stärken zu erkennen, Ziele zu setzen, aus Fehlern zu lernen und mutig Projekte anzugehen. Entrepreneurship Education bereitet junge Menschen darauf vor, die Herausforderungen der Zukunft mit einem unternehmerischen und lösungsorientierten Denken anzugehen.