08.11.2024

Gastbeitrag Benndorfer Holzbau: Barrierefreie Sitzmöglichkeiten für alle

Einblicke Netzwerk News

© Benndorfer Holzbau

Die Idee mit der Inklusionsbank erreichte uns aus einem Seniorenheim. Die Leiterin der Einrichtung ging auch mal auf unsere Schule und kennt schon seit Jahren unsere Arbeiten. Bei einem Praktikumsbesuch unseres Betreuungslehrers kam es zur Anfrage nach einer Inklusionsbank. Erstmal konnten wir damit gar nichts anfangen. Wir haben uns im Netz umgeschaut und uns solche Bänke von anderen Herstellern angesehen. Eine Bank, auf der (oder anders in der) ein Rollstuhlfahrer oder eine Rollstuhlfahrerin mit Platz nehmen kann.

Unser derzeitiger Renner sind Bänke, mal ein Produkt nicht nur für Seniorenheime. Momentan bauen wir Rundbänke und normale gerade Bänke in verschiedensten Größen für Schulen, Einrichtungen und die umliegenden Gemeinden. Wir haben uns also unsere eigene Bank angeschaut und uns gefragt: Könnte man unsere eigene Bank zu einer Inklusionsbank umbauen? Nach genauer Bertachtung von Rollstühlen und Bank kamen wir zu dem Entschluss: „Das sollte machbar sein, so schwer sieht das nicht aus.“

Genau in dieser Phase passierte uns noch etwas Unglaubliches. Unsere Vorhaben gelangte zum Geschäftsführer eines Hotelunternehmens, der sich sehr für soziale Projekte einsetzt und die Spendengelder für eine Geburtstagsgala landetet auf unserem Firmenkonto. Die Finanzierung war mehr als abgedeckt.

Und dann haben wir einfach losgelegt und einen ersten Prototyp gebaut. Mit der Leiterin des Seniorenheims haben wir getestet, ob unser Umbau praxistauglich ist. Wir wussten gar nicht, wie viele verschiedene Rollstühle es gibt. Um möglichst vielen häufig verwendeten Rollstühlen gerecht zu werden, mussten wir noch ein paar Maße ändern und die Bank musste noch transportfähig werden.

© Benndorfer Holzbau

Unser zweiter Anlauf enthielt diesmal noch einen Sonderwunsch: einen ausklappbaren Tisch. Wir brauchten jede Menge Holz und waren echt froh über den glücklichen Umstand der Finanzierung. Auch der zweite Versuch musste nachgearbeitet werden. Aber jeder Versuch macht klug und der dritte Test war dann erfolgreich. Diese ganze Entwicklungsphase dauerte etwas länger als ein halbes Jahr.

Präsentiert haben wir unsere Neuentwicklung am 8. Oktober auf dem Seniorenforum in Sangerhausen. Das Seniorenforum ist eine Messe, bei der die Bedürfnisse älterer und pflegebedürftiger Menschen im Vordergrund stehen. Bereits vor der Messe haben wir mit der örtlichen Presse zusammengearbeitet und in einem Artikel ist unser Vorhaben zur Werbung für die Veranstaltung geworden.

Die Resonanz auf der Messe war dann überwältigend. Wir mussten über die gesamte Zeit der Messe den Besuchern immer wieder Rede und Antwort stehen und unsere Bank vorführen. Wir haben auch die Chance genutzt die Rollstühle andere Messeteilnehmer auszuprobieren. Auch diese Rollstühle konnten wir problemlos in unsere Bank schieben.

Maike und Lucas waren das erste Mal auf solch einer Messe, um unsere Produkte zu präsentieren. Zuerst waren sie noch ganz schön aufgeregt aber mit jeder Vorstellung der Bank wurden sie immer lockerer und es hat ihnen richtig viel Spaß gemacht. Das hätten sie so im Vorfeld nicht erwartet. Bis jetzt war Lucas, wie viele seiner Mitarbeiter, ausschließlich in der Produktion eingesetzt. „Schleifen, Bohren, Streichen und Montieren, das sind die Tätigkeiten, die uns viel Spaß bereiten. Das machen wir am Nachmittag nach der Schule. Am besten gefallen uns aber die Arbeitseinsätze in den Ferien. Da treffen wir uns um halb acht und können den ganzen Tag arbeiten. Die Schule „gehört“ uns ganz allein und Frühstück und Mittag gibt es aus der Firmenkasse.“

Verträge, zum Bau der Inklusionsbank, haben wir auf der Messe noch nicht abgeschlossen. Aber wir sind bei dem Zuspruch, den unser Produkt gefunden hat, sehr gespannt, was da in Zukunft noch auf uns zukommt.

© Benndorfer Holzbau

Die Schüler:innenfirma Benndorfer Holzbau wird von dem Startup Zukunft!-Netzwerkpartner Gründerkids – Schülerfirmen Sachsen-Anhalt begleitet.